Saarlouis. Es war ein rundum gelungenes Basketballfest am vergangenen Samstag, 24. September, in der Stadtgartenhalle in Saarlouis. Die Royals stellten ihr neues Bundesligateam zum ersten Mal Fans und Zuschauern vor. In einer kurzweiligen Präsentation moderiert Mike Caspers die 11 Akteurinnen, das Trainerteam und den Staff. Von Kindern verschiedener Grundschulen begleitet, werden die Spielerinnen aufsteigend ihrer Trikotnummern vorgestellt. So betritt Magaly Meynadier unter großem Applaus der zahlreichen Zuschauer als erste das Parkett. Noch ist sie verletzt und muss voraussichtlich bis Januar pausieren, ihrem Team, den Saarlouis Royals ist sie treu geblieben und das danken ihr die Fans! Weiter gehts dann mit der Lettin Ketija Vihmane, der Polin Monika Naczk, der Portugiesin Laura Ferreira. Danach kommt mit der Saarlouiserin Janna Dauer die erste deutsche Spielerin in die Halle. Sie ist nach wie vor mit 18 Jahren die jüngste in der Mannschaft und hofft in dieser Saison auf mehr Einsatzzeit. Monika Jasnowska, deren Mutter Ilona bereits eine sehr bekannte Spielerin in Polen gewesen ist, setzt den Auftritt fort. Danach tritt viel bejubelt Brianna Rollerson durchs Tor, die in der vergangenen Saison noch beim Ligakonkurrenten Rheinland Lions spielte, dann mit Lilli Frölich die zweite deutsche Spielerin, die aus Chemnitz zu den Royals gekommen ist. Mit Isabelle Spingola und Myriam Lara-Ackerman folgen zwei weitere US-Spielerinnen, bevor Ana Petrak aus Kroatien als letztes Teammitglied die Halle betritt. Mike Caspers leitet nun über zum Trainerteam und zu Isabelle »Moses« Fernandez, die frenetisch von den Royalsfans begrüßt wird. Es folgen mit Ricky Easterling und Andreas Edelbluth zwei weitere bekannte Gesichter auf der Trainerbank. Den Abschluss macht das Physioteam mit Franziska Hanus und Ralph Anstätt.
Der wichtigste Programmpunkt am Samstag ist jedoch das Testspiel der neuen Mannschaft. Dazu haben sich die Royals ein echtes Schwergewicht eingeladen. Mit Royal Castors Braine aus Belgien steht eine der erfolgreichsten Mannschaften der letzten Jahre den Royals gegenüber. Castors Braine war zigmal belgischer Meister und ist seit Jahren erfolgreich im Eurocup unterwegs. Dazu muss man sagen, dass Frauenbasketball in unseren Nachbarländern Belgien und Frankreich einen wesentlich höheren Stellenwert hat als bei uns in Deutschland.
Um 16.00 Uhr ist Hochball zum Spiel und von Beginn an drücken die Belgierinnen aufs Tempo und setzen die verdutzten Royals-Spielerinnen massiv unter Druck. Die Folge sind etliche Ballverluste und die Royals geraten schnell in Rückstand. Von der Tribüne aus merkt man der Mannschaft von Isabelle Fernandez an, dass sie ein derart hohes Tempo und das ebenso intensive Spiel nicht gewohnt sind. Hinzu kommt wohl eine gehörige Portion Respekt vor dem belgischen Team. Der Rückstand wird größer und größer und nach dem 1. Viertel kann man 14:29 auf der Anzeigetafel lesen. Die Zuschauer befürchten eine Klatsche, die Trainerin hat alle Hände voll zu tun und nutzt die Viertelpause, die Gemüter zu beruhigen und ihre taktische Linie anzupassen. Und siehe da, im 2. Viertel sieht das Spiel schon anders aus. Nach und nach legen die Royals den Respekt ab und besinnen sich ihrer eigenen Fähigkeiten. Bis zur Pause nähert man sich Castors Braine bereits auf 9 Punkte (35:44).
Neue Halbzeit – neues Glück. Jetzt wird das Spiel sehr intensiv. Die Belgierinnen stemmen sich gegen den Druck der Royals, die ihre Defense komplett umgestellt haben, und nun ihrerseits den Belgiern kaum Raum zur Entfaltung geben. Es ist nun einzig der individuellen Klasse der einzelnen Spielerinnen geschuldet, dass Castors Braine dieses 3. Viertel mit 2 Pünktchen gewinnt. Hervorzuheben in dieser Phase sind die neue Aufbauspielerin Emmeline Leblon (4) und die Amerikanerin Jessica Lindstrom, die immer wieder erfolgreich abschließen konnte.
Spielstand nach dem 3. Viertel: 55: 66. Mit Beginn des Schlussviertels begann die eindrucksvolle Schlussoffensive der Gastgeberinnen. Bei Castors Braine waren sichtbar die Batterien leer, sie konnten nichts mehr zusetzen, die Intensität der Defense der ersten drei Viertel hatte offenbar zu viel Kraft gekostet. Ketija Vihmane setzte zwei Dreier in Folge und die Royals näherten sich Punkt um Punkt. Die Halle tobte, merkten die Zuschauer doch, dass Basketballspiele meistens erst ganz zum Schluss entschieden werden. Beim 72:70 gingen die Royals erstmals in der Partie in Führung. Knapp 30 Sekunden vor Spielende führte Castors Braine mit 74:75. Es würde also noch zwei Angriffe geben. Die Royals nahmen Zeit von der Uhr, die Belgierinnen foulten nicht, weil sie in Führung lagen und bereits die Mannschaftsfoulgrenze erreicht hatten. Die Dreierschützinnen wurde hauteng gedeckt. Wenige Augenblicke vor Ablauf der Shotglock kommt der Ball zu Ferreira, die von links außen außerhalb der Dreipunktelinie einlocht. 77:75 für die Royals. Trotz Auszeit und Einwurf im Vorfeld für Castors Braine gab es keinen weiteren Punkteerfolg. Die Royals können stolz auf diese Leistung sein, mit der bis zur Halbzeit niemand in der Halle gerechnet hätte. Alle, die da gewesen sind, waren rundum begeistert und so wurde bei so manchem die Lust auf Basketball neu entfacht!
Quelle: Pressemitteilung Verein